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Selbstgeschriebene Gedichte

Verfasst: 05.05.2016, 19:08
von Personalpronomen
Hallo,
In meiner Freizeit schreibe ich liebend gerne Gedichte und wie ich in einigen Profilen gelesen habe bin ich hier nicht der einzige der sich gerne die Zeit damit vertreibt, also wollte ich diesen Tread erstellen um mich mit euch auszutauschen und einige meiner Gedichte zu Posten:

Ein Blick in die Ferne:

Sanft streichst du mit der Hand durch das hohe Gras,
gehst langsam und rythmisch, gleitest dahin und schwebst,
beinahe wie ein Engel und noch schöner,
im weißem Kleid getragen vom leichtem Wind
gehst du fort und drehst dich nicht mehr um.

Ich steh immer noch hier,
mit der Hand erhoben über den Augen,
zum Schutz der Sonne um dir nachzusehen,
welch wunderschöner Anblick wie du gehst,
und wie grausam das du gehst,
dich nicht einmal verabschiedest,
dass ich jetzt hier steh,
die Hoffnung nicht aufgebe:
"Bitte bleib bei mir, Bitte,
Komm zurück,
Ich kenne doch noch den anderen Weg,
willst du ihn nicht mit mir gehen,
Lass mich dich nur noch einmal lachen sehen."

Noch lange steh ich hier und sehe dir nach,
bis zum Sonnenuntergang,
als die Dunkelheit dich langsam verschluckt.
Nichts übrig als ein vergessener Traum,
verpackt im schleier der frischen Luft der Nacht.

Und ich steh immer noch hier,
probier mir vorzustellen,
wie du mir aus der Dunkelheit entgegen läufst,
mit einem Lächeln im Gesicht,
doch die Vögel stimmen schon den Morgen an.

Ja, ich steh immer noch hier,
im schmutzigem Hemd,
die Augenlider hängend,
die Füße - dreckig und nackt
auf dem Kaltem Asphalt vor dem Haus
und bald geht die Sonne wieder auf.

Selbstgeschriebene Gedichte

Verfasst: 05.05.2016, 19:24
von Kaskade1
Hallo Personalpronomen!

Das Gedicht ist sehr schön, enorm malerisch und jede Strophe enthält weitere Bausteine, die sich am Ende zu einem sehr stark emotionalen Bild zusammen setzen.
Meine Lieblingszeilen(Lieblingsbilder) sind:,, im weißem Kleid getragen vom leichten Wind (...)" und ,, Nichts übrig als ein vergessener Traum, verpackt im schleier der frischen Luft der Nacht (...)" , wobei das Gedicht als ganzes natürlich noch mehr wirkt.
Meine Achtung und meinen Respekt für dieses tolle Gedicht!
Danke, dass du es mit uns teilst!

Selbstgeschriebene Gedichte

Verfasst: 06.05.2016, 00:22
von xMANIACx
Kann mich Kaskade1 nur anschließen. Echt ein wunderschönes Gedicht. Ehrlich gesagt gibt es wenige Gedichte von der nichtreimenden Sorte, die ich mag. Aber dieses hier mag ich wirklich. :)

Selbstgeschriebene Gedichte

Verfasst: 12.05.2016, 21:31
von Kaskade1
:cry: Hast du auch noch ein paar sehr positive Bilder/ Gedichte?

Selbstgeschriebene Gedichte

Verfasst: 13.05.2016, 15:47
von xMANIACx
Planet

Monolithische Wände ragen weit in den Raum,
gigantisch, titanisch und still.
Sechsfingrige Hände, archaischer Traum.
Kraft, die gewaltig entladen sich will.

Dann rasende Winde, jagende Blitze
klagendes Pfeifen und manische Hitze,
Wagen aus Knochen und schneidende Türme,
dämonisch das Spiel der Kinder der Stürme.

Feindliche Moore, Gebirge aus Blei,
Schwef`lige Meere und Schiffe aus Stein,
majestätische Flaggen von Tornados zerfetzt,
wild lodernde Inseln von Fluten verätzt.

Tentakel durchschlagen die malmenden Wellen
elektrische Quallen, monströse Libellen.
Fliegende Götter, gepanzerte Macht,
glimmende Wolken am Himmel der Nacht.

Ein Blick, der verändert.
Dimensionslose Zeit,
in dieser Welt ohne Grenzen,
unsterblich und weit.

Selbstgeschriebene Gedichte

Verfasst: 16.05.2016, 18:13
von Kaskade1
Maniac....auch einfach nur der Wahnsinn dieses Gedicht. Ganz anders als das von Personalpronomen, aber trotzdem absolut toll!

Selbstgeschriebene Gedichte

Verfasst: 16.05.2016, 23:16
von xMANIACx
Vielen Dank, Kaskade1. :)

Selbstgeschriebene Gedichte

Verfasst: 24.05.2016, 01:52
von xMANIACx
Letztens war mir auf der Arbeit langweilig und ich habe mir überlegt, wie es wäre, wenn es eine Zeichentrickserie über einen Klartraumhelden gäbe. Und wie das Titellied wohl klingen könnte. Dabei ist folgender Text entstanden. Denkt dabei an die Themesongs von Dragonball, Sailormoon oder Pokemon, um das richtige Feeling aufkommen zu lassen...:lol:

Oneironaut

(Leicht geflüstert, immer stärker werdende Stimme)


Du suchst die Welt der Abenteuer,
das weite Land auf einem andern Stern.
Doch das wirkt so ungeheuer
unerreichbar, weit entfernt.

Wie der Schatz am Regenbogen
scheint es wie `ne Illusion.
Märchenhaft sagenumwoben
in `ner andern Dimension.

(Donnerschlag. Leichter Melodiewechsel ins Euphorische)


Doch es gibt diese Welt.
Sie ist nicht weit von hier.
Brauchst weder Karte noch Geld.
Du findest alles in dir.

(Kein Schlagzeug mehr. Wenig Instrumentierung.)

Durchschreite die Pforte,
tauche ein durch das Tor:
Sprich die Zauberworte
fliege einfach empor...

(Ein mächtiger Chor)

(Refrain:)

(Donnernde Hymnenhaftigkeit)

Werde ein Oneironaut. Ein Oneironaut.
Ein Zauberer im Traum, der mit Gedanken Städte baut.
Werde ein Oneironaut. Ein Oneironaut.
Der Magier auf dem Mond, der von dort oben runterschaut.

(Ruhigere Melodie. Keine langen Pausen)

Du schnippst mit dem Finger,
und erschaffst ein Gewitter,
du reist in die Zeit,
wirst geschlagen zum Ritter.
Wie ein Vogel zu fliegen,
das ist jetzt Wirklichkeit.
Kannst dich teleportieren.
Kein Weg ist zu weit.

Es gibt nichts, was du nicht kannst,
nichts, was du nicht schaffst.
Du musst nur an dich glauben.
....(Krass explosiv gesungen:) Du hast die Kraft!

(Refrain:)


Denn du bist Oneironaut. Ein Oneironaut.
Ein Zauberer im Traum, der mit Gedanken Welten baut.

Selbstgeschriebene Gedichte

Verfasst: 03.06.2016, 15:16
von Personalpronomen
Sehr schöne gedichte Maniac!!

Er wanderte durch die Wüste,
wandelte und wütete
in der Wüste der kalten Träume,
der Wüste der Gelegenheiten,
die er versäumte.
Er wanderte durch die Wüste,
die Wüste der schlichten Gegebenheiten,
die Wüste in all ihrer Breite und Weite
-von Horizont zu Horizont nur Sand,
dem jeder Korn ein andrer gleicht,
der Monotonie ihr ewiges Reich.

Der Durst, der Tropfen Wasser einer Knolle,
Das Fleisch verbrannt unter der Haut,
die Haut getrocknet zu Leder,
dickflüssiges Blut pulsierend in den Adern
und jeder Schritt eine Qual,
nur die Richtung bleibt die Wahl.
Jeder Tropfen - ein Tropfen Leben,
jeder Schritt - ein Stückchen geben,
den Sandsturm ertragen,
von Flügeln getragen
Unter eigenen Lasten-
begraben.
Er wanderte durch die Wüste.

Selbstgeschriebene Gedichte

Verfasst: 03.06.2016, 15:23
von Personalpronomen
Ein Ruderschlag aufs glatte Wasser,
Ein Fischersboot entgleitend in die Ferne,
nicht fern von jenem Ort,
der einst mal unser beider war,
unsre Bucht unser geteilter Ort der Alltagsflucht,
unser beider Spiegelbild versteinert in schlafendem Wasser,
getragene Seelen, es gab nichts zu verstehen,
zu leicht um wahr zu sein,
ein Fischersboot am Horizont,
ein Fischersboot verschwand.

Selbstgeschriebene Gedichte

Verfasst: 22.05.2017, 11:20
von Kaskade1
Am Abend (Erinnerung)

Der Rauch des eingeäscherten Tages steht noch am Sternenhimmel
der verlegen durch die grauen Riesen lugt,
auf denen funkelnde Lichter kleben.
Auf dem Asphalt dampft es noch. Von der schnellen Eile die keine Augen hat.
Die Straße ist müd geworden. Schiebt den roten Fluss vor sich her.
Der schreit nun ,,Eile" und spuckt ab und an einen Bass oder ein Gejohle aus.

Schweigen bei den Riesen, hilflos zusehend.
Hinter ihren Fenstern schweigende Augen mit müden Füßen.

Zoobesucher gaffen auf den lustigen Carneval gegenüber:
In der Disco trampelt Techno auf Bolero rum.
Tritratrallala, Sprechgesang mit Klunkergold ist wieder da!- und speit Gangster ins Gesicht.
Schnattrinchen und das Krokodil teilen sich noch schnell 10 Bier.
Gretel ist auch schon da! In rotem Mini.Schneelackierte Hand vor kicherndem Mund.

Dann schreit das Synphonieorchester auf.

Durch die Asche geht Müde-Augen-Hoffnung-in-der-Hand.
Die Ohren verstopft vom Farbenrauschen.
Ketten im Gesicht.
In ihrem Bauch ein zartes Leben, eingebettet in weiße Laken.

Plötzlich geht durch die Stille ein warmes Gelb,
geht mit der Kälte flussabwärts und zerschellt in klarem Blau.
Es drängt sich eine Stärke auf, erfasst den Schmerz tanzend beim Schopfe und schüttelt ein Rot, ein Grün und ein Azur aus dem Schwarz heraus.

Ein lautmalendes Lachen, das sich nicht kümmert um sein Kleid.

Doch dann kommt-das Gesetz-, nimmt die Dame bei der Hand, bringt sie auf den Weg und sie gehen-in die andere Richtung.
Der bunte Bilder blinkendes Bild zerspringt in tausend Farben. Und ordnet das Gehirn zum Schlafe, das schreit
Leben.

Selbstgeschriebene Gedichte

Verfasst: 07.10.2017, 23:35
von Spiritus
Toll, gefällt mir wirklich gut!

Selbstgeschriebene Gedichte

Verfasst: 08.04.2018, 22:22
von Kaskade1
Unbändige Stille, sie war mir so laut, ein Meer voller Fragen, die Seele aufgeraut.
Ein ewiges Rufen, ein weinendes Schreien, schweig still mein Herz, ich kanns nicht begreifen.


Abtauchen

Ich wünschte, leise und ganz schüchtern gar,
einmal ich dürfte ertrinken in Gedanken an dich und an das Schöne was ich in dir sah.
Erinnerungen an eine
vergangene Zeit,
längst nicht verblasst,
nicht einmal ein Anflug von Gewissen verweilt.
Ich tauche ab, den Kopf abgeschraubt der mir so verhasst,
schaue dich an, wie du gehst deiner Bewegung tanzenden Schritte.
Eine kraftvolle Sicherheit, geschmeidig fest
und doch in Ehrlichkeit eine versteckte Unsicherheit in ihrer Mitte,
die seinen Besitzer gefangen hält,ihn nicht wanken lässt.

Ich erinnere so gerne deine schlauen Augen die Wachen,
Mein Bauch erwärmt
wenn sie einer Freude lachen.
Und fühlt das Herz nur Glück.

Wenn ich deine Hände betrachte,
und ich ganz offen und ehrlich bin,
dann verliere ich das, was mir so wichtig,
so scheinbar lebensnotwendig erschien.
Getragen von der Augen Klugheit und Bedacht,
scheinen sie dennoch so lebendig,
das ein kleines Träumen großes Feuer in mir entfacht.
Und ich weiß, es drosselt nun mein Verstand,
doch die Vorstellung einer wundersamen Reise in meinem Herzen verbannt,
ziehe ich den Vorhang, reiße ihn zu,
brennende Haut, unbändiges Rufen vertilgt im nu,
von einem Anflug beißender Realität
und gleichzeitig das Herz immerfort die Sehnsucht quält,
das Brennen beherbergt,
das Rufen.
Das
eigene.
Geküsst.
Was von ihm übrig bleibt,
zum Überleben
genügt.

Selbstgeschriebene Gedichte

Verfasst: 14.07.2018, 00:27
von Kaskade1
Ich schaue zum Himmel, wolkenverhangen setzt sich ein brennendes Gefühl in meine Brust.
Kurzer Atem, fadendünn, brennende Hand umklammert mein Herz.
Es fragt, warum. Kein Echo erschallt.
Stille steht drückend ueber mir.
Ich erkenne : ich liebe dich, das Gute an dir.
Ich weine ueber das, was mich schlug und es bleibt ein Gefühl von Schuld.

Selbstgeschriebene Gedichte

Verfasst: 21.07.2018, 21:32
von DocBenway
Ich bin klein, mein Herz ist rein, ich möchte gern ein Maikäfer sein :D :lol: