Wortmeldung: Religion

Philosophisches / Psychologisches / Körper, Geist & Seele
Shapokla
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Wortmeldung: Religion

#1

Beitrag von Shapokla »

Yo!

Nach meiner langen Abstinenz habe ich den Weg ins KT-Forum wieder gefunden und geplant wieder regelmäßige Besuche zu machen. Weiters habe ich mir überlegt, eine Reihe von Threads zu philosophischen Themen zu eröffnen, die mich zur Zeit am meisten bewegen. Wieso eine Reihe? Weil es einfach so wahnsinnig viel ist, worüber ich mit euch diskutieren will. Ich hoffe, ihr Lieben seid bereit für Textmauern! :D

Wortmeldung 第 zum Thema »Religion«

Religion...Die erste Frage, die mir zum Thema einfällt, lautet: "Was ist Religion eigentlich?"
Das Wort kommt aus dem Lateinischen und wird (laut der gängigen Lehrmeinung) von den Worten religere (zu Deutsch: immer wieder lesen) und/oder religare (zu Deutsch: rückbinden) abgeleitet. Hinter dem Wort stecken persönliche Bedeutungen; Viele sehen darin einen Fanatismus, einige sehen Gott, sowie Zuflucht und manche verspüren beim Klang des Wortes ein Odium von Terror.

Wir alle kennen fanatische Religionsanhänger, doch was steckt hinter dem Fanatismus?

Bewusstsein hat allem Anschein nach, einen Drang zum Fanatismus, was wir in jedem Lebensbereich beobachten können. Intelligenz ist gleichbedeutend mit Neugierde und wir alle wissen, dass man sich absolut in jene Dinge hineinsteigern kann, die einem gut gefallen. Ich kann ein Fan(atic) von Heavy Metal, den Simpsons, einer Liebschaft, Schokolade oder sogar einer bestimmten Religion sein. Hier unterscheiden sich zwar die sogenannten "Geschmäcker", doch der Fanatismus an sich steckt uns im Mark. Jeder, der ein Haustier hat, weiß auch, dass Tiere (mehr oder weniger) individuelle Vorlieben haben und ebenso zum Fanatismus neigen. Religiöser Fanatismus ist also keine Frage des Glaubens, sondern ein Geflecht aus natürlichem Drang und sozialen Strukturen. Ein Selbstmordattentäter, der "Allahu akbar" ruft, bevor er seine Mitmenschen in den Tod reißt, hat also nichts mit einer "bösen" Religion zu tun, die er in Verruf bringt, sondern ist ein Produkt der Kinderkrankheit unserer Spezies, die mit dem derzeitigen menschlichen Unbewusstsein eng verstrickt ist.

Wie bedeutend ist Religion im kosmischen Sinn?

Ich beginne von ganz vorne: Vor geschätzten 13,7 Milliarden Jahren gebar sich alles, was ist; wenn man so will, erschuf Gott das Universum. Materie sammelte sich zu einem dichten, omnipräsenten und milchigen Nebel. Dann durchdrang das Licht den Raum, der sich in Sekundenbruchteilen unvorstellbar weit ausdehnte und folglich abkühlte. Kurz zusammengefasst: Materie "verklumpte" sich zu Brocken, aus denen sich unsere bekannten (und unbekannten) Himmelskörper (also Planeten, Sterne, usw.) formten. 14 Milliarden Jahre sind eine unglaublich lange Zeit und die Anzahl von ehemals, zukünftig und momentan bewohnbaren Planeten ist ohne der Hilfe von Hochleistungscomputern wahrscheinlich nicht einmal zählbar, oder gar fassbar. Folglich können wir uns wahrscheinlich nicht einmal im geringsten Maße ausmalen, wie viele (im fortschrittlichen Sinne) menschenähnliche Zivilisationen schon existiert haben, beziehungsweise existieren. Man will sich nicht ausrechnen, wieviele Religionen sich aus dieser Schlussfolgerung ergeben, wenn schon alleine die Menschheit schier unzählbare Glaubensrichtungen hervorgebracht hat.

Daraus ergibt sich eine andere Frage: Wieviel hat Gott mit (unseren) Religionen zu tun?

Die erste Antwort, die mir dazu in den Kopf schießt, wird dem Menschenrechtler Mahatma Gandhi in den Mund gelegt: "Gott hat keine Religion." Dass Religionen menschengemacht sind, lässt sich eigentlich schwer anfechten, wenn man folgendes in Betracht zieht:

Religionen postulieren Moral, den menschlichsten aller Werte. Grund dafür ist, dass die Menschen als evolutionäre Maßnahme, beziehungsweise als eine Art Gegenleistung für Sprache, Sesshaftigkeit und Wissenschaft, ihre Instinkte und das prinzipielle Verständnis des Lebens "vergessen" haben. Menschen brachten sich gegenseitig um, raubten et cetera, was an der zuvor angesprochenen Kinderkrankheit liegt, die es zu überwinden gilt: Da die Menschheit anscheinend nicht mehr, beziehungsweise, noch nicht dafür bereit ist, sich als Ganzheit zu betrachten, haben sich seit Anbeginn der Sprache und Schrift die reifsten Individuen der Menschheit zusammengesetzt, um allgemeine Regelwerke für ein erfolgreiches Miteinander zu verfassen. Neben vergänglichen Moralvorstellungen, lesen wir aus diesen Werken auch philosophisches und wissenschaftliches Gedankengut aus vergangener Zeit. Weiters wird der Gott der Buchreligionen (Islam, Christen-, Judentum) vermenschlicht: Er hat menschliche Ängste ("Du sollst neben mir keinen anderen Gott haben!"), legt menschliches Verhalten an den Tag ("Gott sprach", "Gott sah", usw.), war zu keiner Zeit omnipräsent, irrte sich sogar und stellte ausgerechnet den Menschen ins Zentrum der Schöpfung.

Würde man der Quelle allen Seins diese Eigenschaften zusprechen, oder besser gesagt, würde man einer Entität mit diesen Eigenschaften die Schöpfung zutrauen? Ist es nicht unwahrscheinlich, dass Gott 13,7 Milliarden Jahre ausgerechnet auf uns (Menschen) gewartet hat? Ich bin mir sicher, dass dem nicht so ist, ohne die Bedeutung der Menschheit mindern zu wollen.

Kritik an der Religion

Religionen haben naturgemäß ihre "guten" und "schlechten" Seiten:
  1. 1)Sie waren ein notwendiges Schmiermittel für sozialen Zusammenhalt, brachten auf der anderen Seite jedoch Krieg.
  • 2)Die Glaubensinhalte sollten die Menschheit vorantreiben und Missstände bereinigen, bezwecken aber, dass heute sehr viele Menschen in der Vergangenheit feststecken und sich so in neue Konflikte verfahren.
  • 3)Religionen sollten den Gottesbegriff wahren, haben ihn aber in Verruf gebracht, sodass ein Phänomen namens Atheismus entstand.

    Kommentar:
    Lustig ist nur, dass Atheismus wahrscheinlch nicht existieren würde, gäbe es auch keine Religionen. Ein bekennender Atheist setzt Gott mit Religion gleich. Religion ist, wie gesagt von Menschen gemacht, hat also nur im entferntesten Sinne mit Gott zu tun. Somit ist Atheismus auch nicht mehr, als ein Glaube, der alleine aus Trotz, gegenüber anderer Glaubensrichtungen, Anklang findet. Man bezweifelt zwar zurecht die unbefleckte Geburt Jesus Christus, glaubt jedoch an eine unbefleckte Geburt des Universums. Macht das Sinn? Wem die Existenz des Universums, das Wunder "Leben" und Bewusstsein also nicht genug Beweise für Gott sind, der fährt am Besten als Agnostiker. ;)

Ich mach hier mal Schluss und hoffe, der Beitrag war informativ. Bitte teilt mir eure Meinung zu dem Thema mit und diskutiert, was das Zeug hält! :D
Nächstes Thema der Reihe trägt den Titel "Der größte Irrglaube der Menschheit".

Liebe Grüße,
Shaps
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#2

Beitrag von DreamState »

Ich finde das Zitat von Mahatma Gandhi "Gott hat keine Religion" sehr schön und das beschreibt auch wunderbar meine Einstellung. Ich glaube an Gott, eine höhere Macht (irgendwie auch an Wiedergeburt, was sich ja eig beisst) aber ich denke das die von Menschen gemachte Religion nicht viel damit zu tun hat.

Religion soll die Menschen an Regeln binden, auch wenn damit natürlich auch viel Geld gemacht wird. Im Grundgedanken ist die Religion eine gute Sache: Haltet euch an Grundregeln, glaubt an eine höhere Macht, aber im Detail und so wie diese bei uns umgesetzt ist, halte ich nichts davon.

Im Bezug auf die "höhere Macht" kommena auch z.B. die Selbstheilungskräfte des Menschen ins Spiel. Er glaubt z. B. an Gott, das dieser in Gesund macht. Er setzt sich ein positives Ziel was Selbstheilungskräfte in Gang setzt und ihn dadurch in seinem Glauben bestätig. Im Grunde also ein guter Mechanismus :)

Grüße
DreamState
maRC
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#3

Beitrag von maRC »

Guten Tag Shapokla,

ich finde es klasse dass du zu uns zurückgefunden hast, und deine Themen (wie auch dieses) finde ich sehr interessant :) Weiter so (Y).
Hier unterscheiden sich zwar die sogenannten "Geschmäcker", doch der Fanatismus an sich steckt uns im Mark.
Da stimme ich dir absolut zu. Wir haben alle Themen die uns faszinieren, fesseln und in gewisser Weise fanatisch machen. Sicher spielen da aber auch andere Ursachen mit rein. Ich würde sagen, dass Fanatismus etwas natürliches ist, die Intensität des Fanatismus aber mit dem gesellschaftlichen und religiösen Umfeld zusammenhängt. Es gibt ganz offensichtlich Menschen die sind wesentlich fanatischer als andere. Wo da die Ursache hängt lässt sich schwer sagen. Entweder es ist das Umfeld, oder aber es ist direkt im Charakter verankert wie fanatisch man ist. Dann stellt sich wiederum die Frage ist der Charakter eines Menschens angeboren, oder entwickelt er sich mit der Zeit in verschiedene Richtungen? Oder vielleicht sogar beides ein Stück weit?

Jedenfalls wirkt es so auf mich, als würdest du fanatische Religionen (ich erlaube mir jetzt mal keine Beispiele zu nennen) ein wenig aus der Verantwortung zu ziehen und den mensclichen Grundzügen die Schuld zu geben. Ich würde sagen, so ganz kommt das nicht hin. Einige Religionen (und damit einige religiöse Menschen) stiften bewusst zum Fanatismus an. Sei es durch irgendwelche nicht nachweisbaren Versprechen oder sonst was. Es gab mal eine Doku zu 9/11 wo unter anderem die Terrotisten in den Fokus genommen wurden. Eigentlich war die Doku sogar darauf fixiert. Leider ist mir der Titel nicht mehr bekannt. Jedenfalls haben sie gut gezeigt wie diese ohnehin gläubisch erzogenen Menschen total darauf gedrillt worden sind. Wie sie willentlich beeinflusst worden sind und wie sehr auch Druck auf sie aufgebaut wurden. Eine andere Kultur, eine andere Familie und wer weiß? Vielleicht hätten sie es nicht getan. Diese Fanatiker lassen sich daher vermutlich auch von den einzelnen Religionen zu Fanatikern formen. Ich zitier dich mal eben Shap,
Religiöser Fanatismus ist also keine Frage des Glaubens, sondern ein Geflecht aus natürlichem Drang und sozialen Strukturen.
Wenn die sozialen Strukturen aber religiös geprägt sind ist es indirekt der Glaube. Oder besser gesagt das Umfeld prägt den Glauben und der Glaube prägt das Umfeld. Es ist alles miteinander verwoben. Die oben erwähnten Terroristen, haben sich abgekapselt von der Gesellschaft und haben nur mit "ihresgleichen" verkehrt. Dementsprechend stellt das Umfeld den Glauben dar.
Weiters wird der Gott der Buchreligionen (Islam, Christen-, Judentum) vermenschlicht: Er hat menschliche Ängste ("Du sollst neben mir keinen anderen Gott haben!"), legt menschliches Verhalten an den Tag ("Gott sprach", "Gott sah", usw.), war zu keiner Zeit omnipräsent, irrte sich sogar und stellte ausgerechnet den Menschen ins Zentrum der Schöpfung
Gott muss doch in gewisser Hinsicht sogar ein Mensch sein oder verstehe ich den Satz "Er hat uns nach seinem Abbild erschaffen" falsch? Jedenfalls scheint er zumindest menschliche Eigenschaften zu besitzen und das macht ihn alles andere als göttlich und überlegen. Ganz im Gegenteil er wäre einer von uns niederen Wesen, welche von Gefühlen und Irrtümern beherrscht werden.

Ich finde es gut, dass Religionen gewisse Regeln (z.B die 10 Gebote) aufstellen, es bestehen übrigens auch sehr viele Parallelen zu unserer heutigen Verfassung. Beziehungsweise sie beziehen daraus ihren Ursprung und wurden nur "Generalüberholt". Das ist klasse und man kann nichts schlechtes daran finden :) (Y)
1)Sie waren ein notwendiges Schmiermittel für sozialen Zusammenhalt, brachten auf der anderen Seite jedoch Krieg.
Bestes Beispiel sind die Kreuzzüge. "Deus lo vult" - "Gott will es". Mit diesen Worten wurde zu den Kreuzzügen durch Papst Urban II aufgerufen. Aber Religion tut auch viel gutes und ich kenn genug Menschen die sich auch, geleitet von Religion, sehr um ihre Mitmenschen kümmern :)
[...]der fährt am Besten als Agnostiker
Jaaa ... da würde ich mich momentan einordnen. Auch wenn mich der Buddhismus (oder zumindest weite Teile davon) extremst fasziniert. Mal schauen wie ich mich noch religiös entwickle und in welche Richtungen :)
Shapokla
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#4

Beitrag von Shapokla »

DreamState hat geschrieben:Ich finde das Zitat von Mahatma Gandhi "Gott hat keine Religion" sehr schön und das beschreibt auch wunderbar meine Einstellung. Ich glaube an Gott, eine höhere Macht (irgendwie auch an Wiedergeburt, was sich ja eig beisst) aber ich denke das die von Menschen gemachte Religion nicht viel damit zu tun hat...Im Bezug auf die "höhere Macht" kommena auch z.B. die Selbstheilungskräfte des Menschen ins Spiel. Er glaubt z. B. an Gott, das dieser in Gesund macht. Er setzt sich ein positives Ziel was Selbstheilungskräfte in Gang setzt und ihn dadurch in seinem Glauben bestätig. Im Grunde also ein guter Mechanismus....
Ich bin ganz deiner Meinung, aber ich glaube nicht, dass sich Wiedergeburt und Gott ausschließen. Vielleicht sollten wir einfach "Wiedergeburt" anders definieren:
Beispiel: Eine Mücke sticht dich, saugt dein Blut, fliegt zu ihren Jungtieren, und füttert sie. Die kleinen Mücken wachsen heran, um am Ende ihres Daseins von einer Wespe gefressen zu werden (Info: Eine Wespe frisst in ihrem Leben ca. 10 000 Mücken). Die Wespe wird später von einem Virus befallen und stirbt irgendwo inmitten eines Blumenfeldes, wo sie zuvor noch fleißig bestäubt hat. Die Wespe wird zersetzt und bildet neue Nährstoffe für den Boden, aus denen die umliegenden Pflanzen neue Energie gewinnen...

Der Gedanke lässt sich wahrscheinlich ewig weiterspielen, aber der Kern meiner Aussage lässt sich schon herauslesen, denke ich: Natur ist wanderndes Bewusstsein. Ständig stirbt etwas, damit etwas neues entstehen kann. Ich denke, dass auch Bewusstsein, also Erinnerung ewig vorhanden sind, und man durch tiefe Meditation, oder Hypnose auf dieses Wissen, was ich als absolut göttlich bezeichnen würde, zugreifen kann. Manche sprechen hier von einer Rückführung, sogesehen ist es auch eine Art Wiedergeburt; eine Wiedergeburt von Stimmungen, Erinnerungen und Emotionen, die schließlich das Ego formen. Das, was hinter dem Ego steht, das "Ich", oder die Seele, ist denke ich, nicht zu unterscheiden von Gott und lebt in jedem einzelnen Lebewesen.
SturmA
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#5

Beitrag von SturmA »

Kritik an der Religion

Religionen haben naturgemäß ihre "guten" und "schlechten" Seiten:

1)Sie waren ein notwendiges Schmiermittel für sozialen Zusammenhalt, brachten auf der anderen Seite jedoch Krieg.


2)Die Glaubensinhalte sollten die Menschheit vorantreiben und Missstände bereinigen, bezwecken aber, dass heute sehr viele Menschen in der Vergangenheit feststecken und sich so in neue Konflikte verfahren.


3)Religionen sollten den Gottesbegriff wahren, haben ihn aber in Verruf gebracht, sodass ein Phänomen namens [External Link Removed for Guests] entstand.

Kommentar:
Lustig ist nur, dass Atheismus wahrscheinlch nicht existieren würde, gäbe es auch keine Religionen. Ein bekennender Atheist setzt Gott mit Religion gleich. Religion ist, wie gesagt von Menschen gemacht, hat also nur im entferntesten Sinne mit Gott zu tun. Somit ist Atheismus auch nicht mehr, als ein Glaube, der alleine aus Trotz, gegenüber anderer Glaubensrichtungen, Anklang findet. Man bezweifelt zwar zurecht die unbefleckte Geburt Jesus Christus, glaubt jedoch an eine unbefleckte Geburt des Universums. Macht das Sinn? Wem die Existenz des Universums, das Wunder "Leben" und Bewusstsein also nicht genug Beweise für Gott sind, der fährt am Besten als Agnostiker. ;)
Nette Idee. Kein Atheismus ohne Religion möglich...
Als ziemlich gläubiger Agnostiker ;) finde ich solche Aussagen besonders spaßig.
Ich finde das Zitat von Mahatma Gandhi "Gott hat keine Religion" sehr schön und das beschreibt auch wunderbar meine Einstellung.
In der Tat, dem kann man nur zustimmen. Die Vorstellung, dass irgendeine Religion wirklich richtig liegen sollte ist einfach zu absurd. Gott also als Atheist, oder doch eher Agnostiker? ;)

Bin gespannt, was hier noch so bei rum kommt.
Poison Lenny
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#6

Beitrag von Poison Lenny »

Religion ist Underdrückung und löst bloß unnötige Kriege aus sofiele Menschen sind für nichts und wieder nichts gestorben :cry: :cry: :cry:
Shapokla
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#7

Beitrag von Shapokla »

Kensoi hat geschrieben:Religion ist Underdrückung und löst bloß unnötige Kriege aus sofiele Menschen sind für nichts und wieder nichts gestorben :cry: :cry: :cry:
Jeder Mensch stirbt zumindest einmal für sich, also nie umsonst. Wer sagt dir außerdem, dass der Tod etwas schlimmes ist, oder dass er das absolute Ende ist? Die Welt existiert ja trotzdem weiter, und ich wage mir nicht anzumaßen, dass ich den Sinn des Lebens mit Bestimmtheit kenne, aber ich bin sicher, dass er existiert und, dass ihn jedes bewusste Wesen irgendwann einmal erkennt. Und selbst wenn es nach dem Tod einfach aus sein sollte, dann tut das heute keinem Menschen mehr weh, wenn er sein Leben in zwischenmenschlichen Krieg gelassen hat. Die vielen Menschen, die ums Leben kamen, haben uns aber dennoch sehr viel hinterlassen, und schließlich hat unsere (westliche) Gesellschaft daraus gelernt. Wer weiß, ob du wärst, wenn die Menschen damals nicht "sinnlos" gestorben wären; schließlich besteht die einschüchternd hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich irgendwelche deiner Vorfahren (deine Eltern, deine Großeltern oder deine Ur-Großeltern, et cetera) nie kennengelernt hätten, weil ein komplett anderes Netzwerk von Beziehung geherrscht hätte, da sich komplett andere Menschen umgeben hätten, als es in der Realität der Fall war. So eine Spekulation im Nachhinein ist aber absolut irrational und führt zu nichts, weil diese Menschen ja schon lange das Zeitliche gesegnet haben...Und daran kann im Nachhinein niemand etwas ändern.

Eines Tages werden die Menschen vielleicht einsehen, dass wir keine Religionen brauchen, aber bis dahin wird es einfach noch ein paar mal krachen müssen - ob es uns gefällt oder nicht. Menschen ändern sich nur dann, wenn sie selbst dazu bereit sind und oft sind Initialzündungen nötig, um den Menschen die Augen zu öffnen. Das ist auch in zwischenmenschlichen "Kleinbeziehungen" so: Wenn es hart auf hart kommt, besinnen sich die Menschen auf das wirklich wesentliche und halten zusammen.

Wie in meiner zweiten Wortmeldung geschildert, empfindet jeder Mensch im Inneren ein Verbundensein mit der Natur, mit der Menschheit, dem Planeten, ja sogar wenn wir in die Sterne sehen, fühlen wir es. Von den Quanten, über Bakterien, Bäume, Menschen und Planeten bis zu den Quasaren; im Grunde bestehen wir alle aus demselben Stoff. Wir sind also nicht wertvoller, als alles andere oder stehen darüber - Nein, wir sind dasselbe. Menschen kucken Dreckssendungen, wie RTL, ATV oder BET und sehen sogenannte "Reality"-Shows, verlachen alles, was sie sehen und schon ist die Verbindung gekappt. Mit diesen Menschen - machen wir uns vor - haben wir rein gaaar nichts zu tun. So, wie wir nichts mit dem Terrorismus, der Abholzung des Regenwaldes, dem Welthunger, oder sogar Menschen anderer Herkunft oder politischer, sowie religiöser und allgemeiner Meinung zu tun haben. :|
Anewex
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#8

Beitrag von Anewex »

Religion entstammt Gott und deshalb hat sie ihre Berechtigung. Natürlich scheint Religion auf den ersten Blick etwas Unerfreuliches zu sein:
Religion ist Underdrückung und löst bloß unnötige Kriege aus sofiele Menschen sind für nichts und wieder nichts gestorben :cry: :cry: :cry:
Dennoch, so behaupte ich, ist das nur eine beschränkte Sichtweise auf materieller und psychologischer Ebene. Doch keiner von uns kann den wahren Nutzen und Sinn von Religion auf der spirituellen Ebene erfassen. Niemand kann den Plan des Universums durchschauen, niemand kann den universalen Intellekt Gottes verstehen.

Wie dem auch sei, ich vertrete die Ansicht, dass die Religionen zur Zeit ihrer Gründung am meisten gebraucht wurden und jetzt teilweise eher Auslaufmodelle sind, um gewisse Schicksale zu erfüllen bzw. gewisse Erfahrungen innerhalb bestimmter Inkarnationen zu machen. Die wichtigsten Religionen besaßen immer ein Zentrum: Jesus (Christentum), Buddha (Buddhisten), Krishna (Hindus), Mohammed (Moslems), Zoroaster (Zoroastrismus) etc. Diese Leute waren jeweils Erleuchtete Seelen, welche die Notwendigkeiten der damaligen Zeit berücksichtigten und dementsprechende Lehren vertraten. Diese Lehren wurden dann zu Religionen und Heiligen Büchern. All diese Religionen haben die Essenz der Wahrheit in sich; nur anders verpackt und jeweils praktisch und passend für die entsprechenden Bedürfnisse formuliert.

Das Problem ist, dass wir Menschen gar nicht die spirituelle Kapazität haben, diese Religionen samt ihrer heiligen Schriften zu begreifen. Denn wir bewerten alles nur anhand physischen und psychischen Maßstäben, was daher kommt, dass wir halt nur diese ebenen begreifen können.

Und eben weil wir die Aussagen der Bibel, Koran etc. nicht voll begreifen, gibt es Missverständnisse und Krieg. All diese Missverständnisse und Kriege haben übrigens ihre spirituelle Daseinsberechtigung und sind wichtig für die Entwicklung des göttlichen Bewusstseins in uns.

Nun ja, zumindest sind das meine Überzeugungen, die ich natürlich alle nur von irgendwo (meistens von hochentwickelten Heiligen [ja, das bezweifeln viele, ohne das Wissen auspropiert zu haben]) her übernommen habe. :) ;) O:)
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