Träume ich allein?

Philosophisches / Psychologisches / Körper, Geist & Seele
glider
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Träume ich allein?

#31

Beitrag von glider »

@Meikel
Es genügt ihnen, wenn überhaupt, das zu erfahren, was ihnen die Medien in meist lächerlichem Boulevard-Journalismus darüber anbieten. Und ich kann dir versichern, es ist für viele Leute auch besser so. Nicht jeder ist bereit, die Wahrheit zu ertragen.
Aber für die Evolution des Bewusstseins der Menschheit wäre es bestimmt förderlich, die Wahrheit zu kennen....

Wenn wir wüssten, warum wir hier auf der Erde als Menschen geboren worden sind, dann hätten wir doch eine Chance auch danach zu leben....Hier sage ich jeweils, für alles gibt es eine Gebrauchsanleitung, nur für sein eigenes Leben irgendwie nicht...
Meikel

Träume ich allein?

#32

Beitrag von Meikel »

@glider
glider hat geschrieben: Aber für die Evolution des Bewusstseins der Menschheit wäre es bestimmt förderlich, die Wahrheit zu kennen....
Die Suche nach der Wahrheit setzt eine Wahrheit voraus, die gefunden werden will.

Bewusstsein, verstanden als das, was einem ermöglicht, damit einem etwas bewusst sein kann, nenne ich nicht Bewusstsein sondern Aufmerksamkeit. Sie unterliegt keiner evolutionären Entwicklung. Bewusstsein dagegen ist für mich der zusammenfassende Begriff für alles, was mir bewusst sein kann. Denn wenn es nichts gäbe, was mir bewusst sein könnte, dann gäbe es zwar mich, aber nichts, was ich als Bewusstsein bezeichnen könnte. Den fundamentalen Unterschied zwischen Aufmerksamkeit und Bewusstsein zu erkennen, ist vielen Menschen noch unmöglich.

Aufmerksamkeit selbst entwickelt sich nicht. Das heißt, die Aufmerksamkeit, mit der du als Baby in der Wiege deine Spielsachen bemerkt und sie benutzt hast, ist dieselbe Aufmerksamkeit, mit der du heute diesen Text hier liest. Sie hat sich seitdem nicht verändert. Was sich dagegen ständig entwickelt und verändert hat, sind all die Dinge um dich herum, die dir bewusst sein können, wie die Spielsachen von damals und dieser Text hier.

Noch mal zusammengefasst:
Wie groß war dein Bewusstseinsbereich als Baby, und zu welcher Größe hast du ihn bis heute erweitert? Das bedeutet: Bewusstsein, verstanden als alle Dinge die einem bewusst sein können, erhöht sich von selbst, je mehr Aufmerksamkeit angewendet wird.
glider hat geschrieben: Wenn wir wüssten, warum wir hier auf der Erde als Menschen geboren worden sind, dann hätten wir doch eine Chance auch danach zu leben....Hier sage ich jeweils, für alles gibt es eine Gebrauchsanleitung, nur für sein eigenes Leben irgendwie nicht...
Den besten Sinn den ich kenne, ist der, sein Leben ohne Neid, Hass und Habgier zu gestalten sowie mit Denkweisen und Handlungen, mit denen man weder sich selbst noch andere schädigt. Jeder Mensch lebt in seiner eigenen, ganz privaten Welt, wie auch immer er sie mit seinen Wertvorstellungen und Erwartungen eingerichtet haben mag. Ich kann nicht allen Menschen helfen und es allen recht machen, nur jenen, die sich in meinem jeweils erreichbaren Umfeld befinden. Ich kann ihnen mit Liebe und Hilfsbereitschaft begegnen, ihnen sagen, wie stolz sie auf das sein können, was sie bisher erreicht haben und sie ermuntern, es zukünftig noch besser zu machen.

Wenn du einen noch besseren Sinn, eine noch bessere Gebrauchsanleitung für Lebendigkeit kennst, lass es mich bitte wissen ...
glider
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Träume ich allein?

#33

Beitrag von glider »

@Meikel
Bewusstsein, verstanden als das, was einem ermöglicht, damit einem etwas bewusst sein kann, nenne ich nicht Bewusstsein sondern Aufmerksamkeit. Sie unterliegt keiner evolutionären Entwicklung
Stimme voll und ganz zu, sage dieser Aufmerksamkeit einfach immernoch lieber Quantum Consciousness. Mein Quantum Monad, meine wahre Natur bleibt immer gleich = 'IS' gemäss deinem Higher-up.

Durch meinen menschlichen Körper nehme ich Bewusstsein als 'BE' war. Und für dieses 'BE' fehlt uns Menschen meiner Ansicht nach eine Gebrauchsanleitung. Wir können lernen uns ethisch und moralisch korrekt zu verhalten (was ja das Ziel vieler Religionen wäre, wenn sie sich nicht ständig gegenseitig über dieses Ziel bekriegen würden...), liebe deinen Nächsten, wie dich selber usw...
'Jedes Lebewesen auf der Erde fährt damit fort, ein IS-BE zu sein, unabhängig davon, ob es sich darüber im Klaren ist oder nicht'


Das meine ich mit Gebrauchsanleitung. Wenn ich und jedes Lebewesen, jeder Mensch die Klarheit darüber hätte, ein solches 'IS' zu sein...das seinen Aufmerksamkeits-Fokus sinnvoll zur Weiterentwicklung der Evolution des Bewusstseins und biologischen Lebens einsetzen kann, damit jedes 'BE' schlussendlich sein 'BE' in vollen Zügen geniessen kann, wäre das doch schon hilfreich....

Aber diese Uebrlegungen haben eigentlich schon lange nichts mehr mit dem Titel dieses Threads zu tun... :?
Meikel

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#34

Beitrag von Meikel »

@glider

Damit uns die Forumleitung nicht wegen Offtopic-Beiträgen auf die Fingerchen haut, sollten wir einfach behaupten, dass wir das alles nur geträumt haben. Es kann eh niemand nachprüfen. Und schon passen unsere Überlegungen auch in diesen Thread. Findest du nicht auch, dass unsere diesbezüglichen Träume etwas ganz Besonderes haben? :)

Die Bezeichnung "Quantum Consciousness" (=Quantenbewusstsein) finde ich deswegen unpassend, weil zum einen mit "quantum" gemäß Max Planck das kleinste derzeit messbare Energiepaket gemeint ist. Und zum anderen, weil ich mit "Consciousness" zusammenfassend das bezeichne, was mir jeweils bewusst sein kann. Aufmerksamkeit hingegen ist nicht quantifizierbar und damit keine Verdinglichung, die mir bewusst sein könnte. Aber wie auch immer du oder ich es bezeichnen mögen, fest steht, es gibt einen fundamentalen Unterschied zwischen dem, was mir bewusst sein kann, zu dem, was mir eine Bewusstwerdung ermöglicht. Das ist das eigentlich Entscheidende.
glider
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#35

Beitrag von glider »

:D Traum-Yoga-Philosophisch betrachtet ist ja sowieso alles ein Traum, mein Traum allein ?

WL: unser Wachleben ist demzufolge eigentlich Shared dreaming - Was hältst Du von dieser Erkenntnis ? :lol:
Meikel

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#36

Beitrag von Meikel »

@glider

Man kann das, was du hier aussagst, sogar logisch beweisen, und zwar wie folgt:

Alle materiellen Verdinglichungen im Universum, ob es sich um einen Kühlschrank, einen Planeten, ein iPad, eine Galaxie, ein Flugzeug, einen menschlichen Körper, oder worum auch immer handelt, sind vergänglich. Es gibt sie stets nur vorübergehend für einen bestimmten Zweck. Das heißt, alles verändert sich, und zwar nicht nur manchmal, sondern ständig und kontinuierlich. Manches schneller innerhalb weniger Sekundenbruchteile, anderes langsamer über viele Millionen Jahre hinweg. Nichts bleibt dauerhaft bestehen.

Das ist eine wissenschaftliche Tatsache von immenser Tragweite. Sie bedeutet: Wenn sich im Universum alles Materielle ständig und kontinuierlich verändert, dann gibt es zu keinem einzigen Zeitpunkt etwas Konkretes, von dem man sagen könnte ”Es ist ...“. Denn um es wirklich präzise auszudrücken, muss man stattdessen sagen ”Es wird … ”. Es wäre also korrekter eine Sprache zu vereinbaren, die Prozesse beschreibt und in Verben zum Ausdruckt gebracht wird, anstatt mit Verdinglichungen wo eigentlich keine sind.

Das bedeutet letzten Endes: Alles, was es im Universum an materiellen Ausprägungsformen gibt, hat keine andere Qualität als die einer vorübergehenden Erscheinung. An dieser Stelle könnte man auch sagen, dass alles lediglich einen illusionären Charakter hat, wobei Illusion nicht als Täuschung verstanden werden sollte, weil mit den materiellen Ausprägungsformen niemand getäuscht werden soll. Sie sind notwendig für kommunikative Zwecke. Doch sobald der Zweck erfüllt ist, lösen die Dinge sich allmählich auf und es bleiben keine identifizierenden Rückstände davon übrig.

Daher ist es unerheblich, ob man die materiellen Ausprägungsformen in einem Traum oder im Wachgeschehen benutzt. Das Benutzen verändert nicht die Tatsache, dass alles Verdinglichte keine andere Qualität als die einer vergänglichen Erscheinung hat.

So weit ich es mitbekommen habe, bezeichnen Higher Ups ihre technologischen Tools (z.B. Raumschiffe, etc.) nicht als ”Dinge“, sondern als Erweiterung ihrer geistigen/kognitiven Fähigkeiten, und die sind nun mal keine Verdinglichungen.
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#37

Beitrag von glider »

@Meikel

...Dein letztes Statement macht mich jetzt doch neugierig... Haben Dir das diese Higher-Ups in deiner persönlichen Traumblase gezeigt, bzw. hast Du es dort beobachtet, oder in unserem Shared-Dream, dem sogenannten Wachleben, unserer gemeinsamen Realität ?
Meikel

Träume ich allein?

#38

Beitrag von Meikel »

@glider

Im sogenannten Wachleben.
glider
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#39

Beitrag von glider »

@Meikel

Wo bzw. bei welcher Gelegenheiten konnten Dir das Higher-Ups dann zeigen, bzw. konntest Du das beobachten?
Alle materiellen Verdinglichungen im Universum, ob es sich um einen Kühlschrank, einen Planeten, ein iPad, eine Galaxie, ein Flugzeug, einen menschlichen Körper, oder worum auch immer handelt, sind vergänglich
In der Zeit,die es eigentlich nicht gibt? Aber nicht im Jetzt? Warum kann ich dann meinen Aufmerksamkeitsfokus auf etwas richten, dass für uns Menschen in der Vergangenheit liegt (z.B. eine Erinnerung, Aspekte früherer Leben) ?

Bleiben diese Verdinglichungen nicht als mögliches Potenzial (sobald ich sie beobachte sind sie vorhanden) bestehen?
Meikel

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#40

Beitrag von Meikel »

@glider
glider hat geschrieben: Wo bzw. bei welcher Gelegenheiten konnten Dir das Higher-Ups dann zeigen, bzw. konntest Du das beobachten?
Das gehört zwar nicht hierher, aber ich will nicht unhöflich sein und es ignorieren, sondern dir wenigsten andeuten, dass ich seit mehr als 30 Jahren persönliche Erfahrungen zu diesem Thema machen darf. Ich habe mir das nicht ausgesucht oder darum gebeten.
glider hat geschrieben: Warum kann ich dann meinen Aufmerksamkeitsfokus auf etwas richten, dass für uns Menschen in der Vergangenheit liegt (z.B. eine Erinnerung, Aspekte früherer Leben) ?
Weil du deinen Aufmerksamkeitsfokus nicht ständig und kontinuierlich auf eine bestimmte gestrige Sinneswahrnehmung-X, die du heute als Erinnerung bezeichnest, gerichtet hältst. Du hast den Fokus inzwischen abgewendet. Doch das bedeutet nicht, dass diese Sinneswahrnehmung-X seinen Jetzt-Status verändert hat.

Betrachte es anschaulich gesagt einmal so:

Sämtliche Sinneswahrnehmungen befinden sich zeitlich im Jetzt, das heißt, alle befinden sich gleichberechtigt auf einer Ebene. Da man seinen Aufmerksamkeitsfokus jedoch stets nur auf einen bestimmten verfügbaren Bereich dieser Ebene richten kann, müssen alle noch nicht bemerkten Sinneswahrnehmungen zwangsläufig zurückstehen. Und es bedeutet auch: Das Erinnern an bereits gemachte Sinneswahrnehmungen führt dann zwangsläufig zu einer Reihenfolge, die wir als Zeit empfinden.
glider hat geschrieben: Bleiben diese Verdinglichungen nicht als mögliches Potenzial (sobald ich sie beobachte sind sie vorhanden) bestehen?
Nein, nicht als Potential. Begründung:

Alle Verdinglichungen (die sogenannten materiellen Ausprägungsformen) haben keine andere Qualität als die einer jeweils vorübergehenden Erscheinung. Das Potential besteht also nicht aus den Verdinglichungen sondern das Potential ist das, was sie hervorbringt.

Die Erinnerung an ein Ereignis von vor 20 Jahren und seine Veränderung zu etwas anderem, zu Vorstellungen, hat keinen Einfluss auf das aktuelle Jetzt, sondern nur in der illusionären Weiterführung der betreffenden Reihenfolge. Das heißt, das berühmte Gedankenbeispiel, in die Vergangenheit zu reisen und seinen eigenen Vater umzubringen, wird nicht dazu führen, dass man im aktuellen Jetzt verschwindet.
glider
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#41

Beitrag von glider »

"@Meikel
Daher ist es unerheblich, ob man die materiellen Ausprägungsformen in einem Traum oder im Wachgeschehen benutzt. Das Benutzen verändert nicht die Tatsache, dass alles Verdinglichte keine andere Qualität als die einer vergänglichen Erscheinung hat.

So weit ich es mitbekommen habe, bezeichnen Higher Ups ihre technologischen Tools (z.B. Raumschiffe, etc.) nicht als ”Dinge“, sondern als Erweiterung ihrer geistigen/kognitiven Fähigkeiten, und die sind nun mal keine Verdinglichungen

Die Erinnerung an ein Ereignis von vor 20 Jahren und seine Veränderung zu etwas anderem, zu Vorstellungen, hat keinen Einfluss auf das aktuelle Jetzt, sondern nur in der illusionären Weiterführung der betreffenden Reihenfolge
Irgendwie ging ich bis jetzt immer von der Annahme aus, dass 'Verdinglichungen', Gedanken, Erfahrungen mehr oder weniger gleichberechtigte 'Wirks' sind. Aber so wie ich das hier verstehe gibt es da einen Untertschied: 'Verdinglichungen'(Kühlschranke, Autos, Planeten) sind vergänglich - und was ist denn mit kognitiven Fähigkeiten, Erfahrungen, Gedanken? Alles immaterielle ist ewig? Ich verstehe das irgendwie nicht....warum soll ein Raumschiff von Higher-Ups keine 'Verdinglichung' sein, ein Flugzeug aber schon???
Meikel

Träume ich allein?

#42

Beitrag von Meikel »

@glider
glider hat geschrieben:"
warum soll ein Raumschiff von Higher-Ups keine 'Verdinglichung' sein, ein Flugzeug aber schon???
Ich möchte deine Frage gerne etwas ausführlicher und auch im philosophischen Sinne behandeln.

Ein Flugzeug, ein Kühlschrank, ein Planet, ein Gummibärchen, oder was auch immer, ist für uns nur deswegen eine Verdinglichung, weil wir Menschen uns die Welt mit der Art zu denken verdinglicht haben.

So hat beispielsweise der Mensch der Antike sehr viel anders gedacht als der heutige Mensch. Der heutige Mensch denkt vor allem in Gegenständen, in Dingen die Gegenstände sind. Er denkt, um es in einem Wort zu sagen, sehr verdinglicht. Der Mensch der Antike hat sehr viel mehr aus Beziehungen gedacht. Und er hat auch sehr viel mehr aus der Gemeinschaft der Bürger in der Stadt mit den göttlichen Kräften gedacht. Während wir heute von den göttlichen Kräften nicht mehr so sehr überzeugt sind, unser Himmel ist ”vaterlos“ geworden und ungöttlich. Wir leben in Funktionszusammenhängen, das heißt, wir denken vor allem in Funktionszusammenhängen gegenständlich. Das ist eine unglaubliche Verarmung.

Die Fragestellung, mit der sich in diesem Zusammenhang auch die Philosophie beschäftigt, lautet: Sind wir zufriedener? Als ganze Menschheit? Hat sich die Welt fundamental zum Besseren gewandelt aufgrund von Wissenschaft und Technologie? Wir kaufen am Bildschirm ein, wir surfen im Internet, aber gleichzeitig fühlen wir uns leerer, einsamer und isolierter voneinander als zu jeder anderen Zeit der Geschichte der Menschheit. Wir werden zu einer synthetischen Gesellschaft, die ihre innere Ruhe verloren hat. Wir suchen nach einem tieferen Sinn. Nur worin besteht der? Wir haben geistlose Jobs, machen hektisch Urlaub, ruinöse Ausflüge ins Einkaufszentrum, um mehr Dinge zu kaufen, die diese Leere in unserem Leben ausfüllen sollen. Ist es da ein Wunder, dass wir die Orientierung verloren haben?

Die Welt ist ein einziges Warenhaus geworden, so kann man es sagen. Weil die Dinge stehen massenweise in den Regalen herum, aber alles isoliert und beziehungslos. Die Dinge vermehren sich geradezu von selbst. Selbst unsere Wohnungen und Häuser sind voll gestellt mit Dingen und Gegenständen. Und wir müssen regelmäßig ausmisten und ausräumen, damit man das Zeug wieder loswird. Wir leben in Räumen voll gestellt mit Dingen und Gegenständen, aber nicht eröffnet zur Welt und zum Menschen. Die Welt ist zum Warenhaus geworden und das ist natürlich keine Welt. Wir haben scheinbar alles da, doch fehlt es am Wesentlichsten. Denn es fehlt uns an Welt.

Deswegen ist es meine Überzeugung, dass wir eine Ent-Dinglichung der Welt benötigen. Wir müssen aus dem Warenhaus wieder eine Welt machen, in der es sich zu leben lohnt.

Dass es dazu gekommen ist, ist insbesondere auch auf die Art der Sprache zurückzuführen, die wir benutzen. Hierzu ein stellvertretendes Beispiel:

Wenn ich zu jemandem sage ”Bitte mach mal eine Faust“ und ihn anschließend bitte, die Hand wieder zu öffnen, und ihn dann frage ”Was ist mit der Faust passiert?“, dann antworten viele Leute darauf ”Sie verschwindet“ oder so ähnlich. Das heißt, sie gehen von der irrigen Annahme aus, es gäbe etwas, für das wir ein Hauptwort haben, genannt ”Faust“. Es gibt überhaupt keine Faust. ”Faust“ ist ein Moment in einem dynamisch pulsierenden Bewegungsablauf, den wir ”festfrieren“, Schnappschuß machen und schreiben darunter ”Faust“.

Das heißt, wir in den indo-europäischen Sprachen haben Hauptwörter für solche Prozesse. Wir sagen Faust, Blitz, Impuls, Welle. Die Hopi-Indianer haben dafür nur Verben. Da kann es nur wellen, blitzen, pulsen. Bei den Hopi-Indianern würde man sagen ”Er faustete zornig“, anstatt ”Er hat eine Faust gemacht“. Das heißt, ein Hopi sieht eher Prozesse in der Welt. Wir sehen eher materielle Gegenstände und Dinge. Wir verdinglichen die Welt.

Wenn ich nun schreibe, dass Higher Ups ihre Raumschiffe und Tools nicht als Verdinglichungen sehen, sondern als Erweiterung ihrer geistig/kognitiven Fähigkeiten, dann sind damit genau Prozesse gemeint und keine Verdinglichungen.

Was wir Menschen darüber bereits wissen, ist die Tatsache, dass das Gehirn bei jedem Gedanken, jeder Vorstellung, elektrische Impulse einer jeweils unterschiedlichen Frequenz emittiert. Diese können gemessen werden. Das heißt, es sind diese elektrischen Impulse, mit denen ich z.B. problemlos meinen physikalisch materiellen Arm bewegen kann. Das heißt, sehr vereinfacht gesagt, ich bewege etwas Materielles allein aufgrund einer bestimmten Energieform, die mein Gehirn aufgrund des Denkprozesses emittiert.

Higher Ups tun prinzipiell nichts anderes, allerdings mit dem fundamentalen Unterschied, dass sie diese Fähigkeit enorm erweitert haben und auf diese Weise auch ihr physikalisch materielles Raumschiff bewegen können. Das ist auch der Grund, warum man im Innern ihrer Schiffe keine komplizierten Kontroll- und Navigationssysteme findet. Sie haben es im Verlauf ihres Entwicklungsvorsprungs von Jahrmillionen geschafft, die emittierte Energie ihrer Denkprozesse auch auf ihre technologischen Erweiterungen (Prozesserweiterung) anzuwenden. Wir Menschen befinden uns in dieser Hinsicht noch ganz am Anfang. Jedoch sind erste Versuche, wie z.B. künstliche Gliedmaßen (als Ersatz nach Amputationen) allein durch Denkprozesse bewegen zu können, bereits erfolgreich gelungen und die Erfolge sind vielversprechend.

Hier zeigt sich deutlich und unmissverständlich, dass solche Hilfstools tatsächlich keine Dinge und Gegenstände sind, sondern die Erweiterung von Prozessen des Denkens.

Ich hoffe, diese vereinfacht beschriebenen Anmerkungen dazu waren hilfreich.
glider
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#43

Beitrag von glider »

@Meikel
Interessante Gedanken...

Aber künstliche Gliedersatze und Raumschiffe bleiben für mich immernoch 'Verdinglichungen'. Auch wenn diese Higher-Ups ein Raumschiff mit Hilfe ihres Gehirnes steuern könnten, bleibt für mich der Raumschiffbehälter eine Verdinglichung, genauso wie ein künstliches Glied.

Prozesse (ein Prozessgeist?) als Urgrund allen Seins?
Dann stellst du dir deine 'Aufmerksamkeit' also doch auch als 'Energie' vor, wie ich mir mein 'Quantum Consciousness'?
Meikel

Träume ich allein?

#44

Beitrag von Meikel »

@glider

Tatsächlich sind da keine Dinge/Gegenstände sondern vorübergehende Wirkungen (Prozess-Anteile). Und es sind ausschließlich die sinnlichen Qualitäten, die diesen Wirkungen den Eindruck von Festigkeit geben.
glider hat geschrieben: Prozesse (ein Prozessgeist?) als Urgrund allen Seins?
Dann stellst du dir deine 'Aufmerksamkeit' also doch auch als 'Energie' vor, wie ich mir mein 'Quantum Consciousness'?
Ich stelle mir Aufmerksamkeit nicht als dieses oder jenes vor. Sie ist keine Vorstellung. Ich weiß, dass es Aufmerksamkeit bereits vor dem Zustandekommen eines jeglichen Prozesses geben muss, damit er überhaupt zustande kommt. Energie und Prozesse sind Folgen des Ausübens von Aufmerksamkeit mit einer bestimmten Intensität und Qualität. Sie dienen dem Umsetzen des fundamental zugrunde liegenden Kommunikationsverlangens von Aufmerksamkeit.
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