DocBenways Bücherempfehlungen

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DocBenway
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#1

Beitrag von DocBenway »

Hallo,

nachdem ich eine absolute Leseratte bin will ich euch mal ein paar Bücher vorstellen, die mir gefallen haben. Ich werde die Liste von Zeit zu Zeit mal aktualisieren, sollte euch das nicht zuusagen, dann postet es einfach.

- American Psycho von Bret Easton Ellis:
sehr umstrittenes Werk, welches eine Zeit sogar mal indiziert war (jetzt nicht mehr), berüchtigt für seine Schlachtszenen und auch verdammt als langweilig. Ist aber zu 100% beste Gesellschaftssatire und ich habe es schon sehr oft gelesen, finde aber immer wieder etwas Neues in dem Buch, worüber ich nachdenken muss. Nur die schlechte deutsche Übersetzung nervt, im Englischem ist es wegen der von Ellis gebrauchten Gerund-Konstruktionen flüssiger und schöner zu lesen (wie alle anderen Bücher von Ellis auch).

- In Stahlgewittern von Ernst Jünger:
Gegengift zu im Westen nichts Neues, hurra es ist endlich Krieg und Ernst Jünger darf mitmachen, oft als kriegsverherrlichend verdammt aber sehr interessant geschrieben. Gibt auch einen Einblick dahingehend, wie die Leute früher so drauf waren (Frage von Jünger an seinen Kammeraden nachdem Jünger einen Kopfschuss erhalten hat "Schaut Hirn raus?" .... heftig ... ).

- Jagdzeit David Osborn:
Thriller aus den 70ern der ziemlich heftig ist und den man sicher nicht mehr weglegt. Plot: 3 angesehene US-Bürger machen jedes Jahr für ein paar Tage einen Jagdausflug.
Gejagt wird aber kein Wild, sondern jedes Jahr ein Päärchen, welches sie zuvor gekidnappt haben doch dieses Jahr ist alles anders - brutal, heftig und sauspannend.

- Tiger fressen keine Yogis von Helge Timmerberg
tolles Buch für Leute die so gerne reisen wie ich. Timmerberg hat eine ganz eigene Art zu schreiben, die Wörter kommen einem wie mit dem Maschinengewehr abgefeuert entgegen. Sind alles Kurzgeschichten, also keine zusammenhängende Handlung.

Die Reise ans Ender der Nacht von Louis-Ferdinand Céline
Louis-Ferdinand Céline wurde in Frankreich wegen seiner Kollaboration mit den Deutschen verschmäht. Dieses Buch ist allerdings der Hammer, denn was er sich getraut hat in den 30ern zu schreiben, das traute sich damals noch niemand. Man darf für das Buch aber kein Menschenfreund sein :) Mehr verrate ich nicht.
Übrigens liest eines der beiden Mädels in dem Film "Wild Things" das Buch :)

So das wars fürs Erste :)
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#2

Beitrag von DreamState »

Werd mir bei Zeiten "Die Reise ans Ende der Nacht" holen :)

Mein Buchtipp: Der dritte Polizist - Flann O'Brien
DocBenway
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#3

Beitrag von DocBenway »

Und weiter gehts:

Der Würfler von Luke Rhinehart:
Ein Psychoanalytiker hat keinen Bock mehr Entscheidungen zu treffen und überläßt jede Entscheidung dem Würfel .. immer mehr Leute schliessen sich ihm an .. herrlich subversiv und regt zum Nachdenken an.

1984 George Orwell
Man sollte sich vorher ein wenig mit dem Stalinismus beschäftigen, bevor man dieses Buch liest.
Grausam, brutal und voller Wortspiele .. Big brother is watching you (auch ein Wortspiel nämlich im Sinn von beobachten/beschützen). Mit "Die Farm der Tiere" zusammen wohl das Meisterwerk von George Orwell .. hoffentlich wacht ihr nie in Raum 101 auf :)

Naked Lunch Wiliam S. Burroughs
Im Drogenrausch auf Heroin in Tanger geschrieben ... mit der berühmten Cut-Up Methode, wer es einfacher haben will, sollte zuvor "Junkie" von ihm lesen, in dem man erfährt dass das Wort cool nicht eine Erfindung der 80er ist und das es in den 40ern sehr viele Drogensüchtige in den USA gab.

John Steinbeck Früchte des Zorns
Geschrieben in der grossen Depression, als der Autor mit einem Elendstreck von Oklahoma nach Californien gezogen ist. Das Buch zeigt wie Kapitalismus damals und noch heute funktioniert und die kleinen Leute verarscht ("Ich will doch nicht ihr Haus wegnehmen, das ist die Bank jawohl die Bank, ich repräsentiere die Bank nur").

Igor Petri Anatomie eines Doppelmords:
Buch über den Footballspieler O.J. Simpson der seine Frau und einen weiteren Mann brutal getötet
hat und danach im Prozess des Jahrhunderts freigesprochen wurde. Liest sich eher wie ein Krimi als ein Sachbuch und man erfährt Hintergründe über das US-Prozessrecht einfach und verständlich erklärt und wie es möglich war, dass er in den USA "not guilty" gesprochen wurde, obwohl er zu 100% überführt war.

Gustave Le Bon Die Psychologie der Massen:
Hammerbuch, hat jeder Diktator im 20 Jahrhundert gelesen. Le Bon wunderte sich warum im Deutsch-Französischen Krieg überzeugte Pazifisten auf einmal in den Kampf zogen und sich vor den Toren von Paris von den Preussen haben zusammenschiessen lassen. Er erklärt auch warum etwas wie die Mehrwertsteuer eher akzeptiert wird als die einmalige Kfz-Steuer und dass z.B. in Paris in einem Winter tausende durch die Grippe umkamen und es niemand interessiert hat, aber wäre der Eifelturm umgefallen und 150 Menschen dabei umgeommen hätte sich dieses Bild auf immer und ewig in das Gehirn der Masse gebrannt ... eines der besten Sachbücher überhaupt und absolut verständlich für jedermann geschrieben. Nach der Lektüre dieses Buches weiss man wie Massen denken und wie man sie beeinflusst. Schenkt euch aber das Vorwort, das ist Mist.
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#4

Beitrag von Oni »

..........
DocBenway
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#5

Beitrag von DocBenway »

So und mal wieder 5 neue:

Dee Brown: Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses
Das Buch behandelt die fast vollständige Ausrottung der amerikanischen Indianer durch den eingewanderten weissen Mann. Von den Anfängen bis
Wounded Knee. Ein Zitat eines US-Generlas werde ich nie vergessen, der sich für den Mord auch an den Kindern der Indianer mit folgenden Worten
rechtfertigte: "aus Nissen werden Läuse". Ein dermaßen menschenverachtendes Zitat findet man in der Weltgeschichte selten.

Thomas Mann: Buddenbrooks
Es dauert ein wenig, bis man sich an die Sprache Manns gewöhnt hat aber sobald dies der Fall ist, wird man von Manns Wortgewalt fast erschlagen.
Eines der wenigen Bücher, für das zu Recht der Nobelpreis für Literatur vergeben wurde. Absoluter Klassiker, durch den man sich aber etwas durchkämpfen muss.

TC-Boyle: Drop City
Eine Hippie Kommune aus Kalifornien wird von den örtlichen Behörden vertrieben und sie entschließen sich ausgerechnet nach Alaska zu gehen, obwohl sie nicht mal mit ihrem Leben fertig werden. Zum Brüllen und manchmal zum Nachdenken .. ein echter Boyle (von dem ist fast alles gut).

Rolf Wilhelm Brednich: Die Spinne in der Yucca-Palme
Wer kennt das nicht es erzählt jemand eine unglaubliche Geschichte die der Freund eines Freundes "tatsächlich" erlebt hat. Hierbei handelt es sich meist um moderne Sagen oder Urban Legends. Total interessant und ich konnte schon manchmal Gesprächspartner mit dem Hinweis, dass das eine Sage ist verblüffen. Es gibt von dem Buch zahlreiche Fortsetzungen .. die Legenden/Sagen sterben nie aus.

Stanley Milgram: Das Milgram Experiment
Milgram hat Versuchspersonen in sein Labor eingeladen und 65 % von diesen gaben auf Anweisung einer Autorität (Versuchsleiter) einer anderen Person Elektroschocks bis zu 450 V (allerdings war die Maschine nicht angeschlossen und die Schmerzensschreie des Opfers nur gespielt). MIlgram erklärt wie Gehorsam gegenüber Autorität funktioniert und wie Menschen ihre elemetaren Grundprinzipien in bestimmten Situationen über Bord werfen (egal welche Staatsangehörigkeit sie haben, die Deutschen haben jedenfalls nicht wie so oft behauptet nur weil sie Dutsche sind das "böse Gen").
Crow
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#6

Beitrag von Crow »

DocBenway hat geschrieben: Thomas Mann: Buddenbrooks
Es dauert ein wenig, bis man sich an die Sprache Manns gewöhnt hat aber sobald dies der Fall ist, wird man von Manns Wortgewalt fast erschlagen.
Eines der wenigen Bücher, für das zu Recht der Nobelpreis für Literatur vergeben wurde. Absoluter Klassiker, durch den man sich aber etwas durchkämpfen muss.
Omg, das Buch musste ich in der Schule lesen. :shock:
Und evtl. muss ich mein Abi in Deutsh darüber schreiben. :?
Ich finde das Buch wirklich schlimm. Sehr (!) kompliziert zu lesen und langweilig dazu.
Und "etwas" durchkämpfen ist gut gesagt, ich habs bis Seite 10 geschafft, dann hab ichs aufgegeben.
DocBenway
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#7

Beitrag von DocBenway »

@Crow ja der Anfang ist sehr schwierig, vor allem weil viel auf französisch vorkommt, das hat aber seine Berechtigung, da die Szenen zu Anfang noch in der Zeit vor der Reichsgründung spielen und die Franzosen quasi die beherrschende Kraft in den deutschen Nordländern waren ... aber später ist das Buch sprachlich und thematisch ein Genuss .. vielleicht findet man es besser wenn man schon etwas älter ist und selber Familie hat.
Crow
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#8

Beitrag von Crow »

DocBenway hat geschrieben:vielleicht findet man es besser wenn man schon etwas älter ist und selber Familie hat.
Das kann sein... ;)
Und außerdem sind Geschmäcker verschieden. Die einen mögens, die anderen nicht.
Ich gehöre zu letzterem. :)
maRC
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#9

Beitrag von maRC »

DocBenway hat geschrieben: Stanley Milgram: Das Milgram Experiment
Milgram hat Versuchspersonen in sein Labor eingeladen und 65 % von diesen gaben auf Anweisung einer Autorität (Versuchsleiter) einer anderen Person Elektroschocks bis zu 450 V (allerdings war die Maschine nicht angeschlossen und die Schmerzensschreie des Opfers nur gespielt). MIlgram erklärt wie Gehorsam gegenüber Autorität funktioniert und wie Menschen ihre elemetaren Grundprinzipien in bestimmten Situationen über Bord werfen (egal welche Staatsangehörigkeit sie haben).
Das wollte ich mir schon immer mal anschaffen, ist aber nie geschehen ^^ Ich kenne allerdings viele Menschen die das schon gelesen oder zumindest schon einmal davon gehört haben, finde ich ganz spannend und werde ich auch definitiv lesen (Y) !
DocBenway
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#10

Beitrag von DocBenway »

Und mal wieder was aus meinem Bücherschrank:

Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste von Henno Martin

Zwie Deutsche in Namibia wollen sich während des zweiten Weltkriegs, nur aus dem Grund weil sie
Deutsche sind, nicht einsperren lassen und gehen deswegen zusammen mit ihrem Hund in die lebensfeindliche Namib-Wüste.
Dies ist ein Tatsachenbericht (ihr Lager kann heute noch besichtigt werden) und kein filtiver Roman.
Absolut beeindruckend wie die beiden gegen die Natur und die Einsamkeit angekämpft haben (vor allem die Szene mit der Fotofolie als Zahnplombenersatz ist mir noch gut in Erinnerung geblieben).

Jokehnen von Arno Surminski

Surminski beschreibt seine Kindheit das Leben im alten Ostpreussen, bevor über die Katastrophe in Gestalt der Roten Armee über diesen Landstrich braust. Was besonders fasziniert, ist dass Surminski dies mit den Augen und der Sprache eines Kindes beschreibt, welches die Eltern verliert und grauenvolle Dinge erlebt. Als die Sowjets zu ihm sagen du kannst nicht bleiben, du gehts jetzt nach Deutschland fragt er sich verwundert ja aber Ostpreussen ist doch Deutschland?
Ein zutiefst humanistischer Autor, den man unbedingt mal gelesen haben sollte und der erzählt wie es war und nicht wie es Gutmenschen heute darzustellen versuchen. Auch seine anderen Bücher sind Spitze auch Fremdes Land oder als Freiheit noch zu haben war, als er seine zeitweilige Auswanderung nach Kanda beschreibt um dort als Holzfäller zu arbeiten.

1979 von Christian Kracht

Meisterwerk des Enfant Terribles .. der selbstverliebte Snob-Protagonist weilt im Iran just als die Revolution ausbricht. Nachdem sein Freund im Krankenhaus an einer Überdosis stirbt beschliesst er nach China zu gehen um einen Berg aufzusuchen. Er wird natürlich von den Chinesen geschnappt und kommt in ein Umerziehungslager, in welchem sich sein Weltbild ändert ... absolut subversiv und Ich-Auslöschend.

Die Rebellion der Gehenkten von B.Traven

Travens Roman zeigt das elende Leben der Indios als Holzfäller welche wenn sie nicht das Soll (4 Tonnen) erfüllen, an Armen und Beinen für eine Nacht aufgehängt werden ... unglaublich brutal und auch zugleich spannend geschrieben, aber ich werde es wohl kein zweites Mal mehr lesen, denn derartige Brutalitäten haben sich damals in Latein- und Südamerika zugetragen.

Die Revolution entlässt ihre Kinder von Wolfgang Leonhard

Wolfgang leonhard geht nach der Machtergreifung mit seiner Mutter in die Sowjetunion und wächst dort auf als strammer Kommunist. Er erlebt wie während der stalinitischen Säuberungen auch seine Mutter verhaftet wird, bleibt aber Kommunist.
Nach Kriegsausbrauch kommt er in die Kommintern und wird dort geschult und geht im April 1945 zusammen mit Walter Ulbricht als Teil der "Gruppe Ulbricht" nach Berlin und hilft dort mit, die DDR aufzubauen. Später bricht er mit dem Stalinismus und flieht in den Westen. Hat mir mein Opa empfholen und ich bin im heute noch dankbar dafür, da das Buch viel Hintergrundinformation enthält und zudem sehr spannend ist und auch kein fiktiver Roman ...
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#11

Beitrag von DocBenway »

So heute gibt es mal 3 ausgewählte Theaterlektüren in denen euer Doc als er noch jung und Schauspieler war, mitgewirkt hat:

Ein Inspektor kommt von John B. Priestley:

Großbritannien vor dem I. Weltkrieg. Eine Unternehmerfamilie feiert die standesgemäße Verlobung ihrer Tochter mit einem reichen schleimigen Schnösel (den habe ich gespielt :lol: ). Mitten in die Feier platzt ein Inspektor und erklärt, dass eine Arbeiterin Selbstmord verübt hat indem sie Salzsäure trank. Nach und nach wird klar, dass alle Anwesenden mit der Arbeiterin zu tun hatten …

Fazit: Klasse Stück, sozialkritisch, sauspannend, war auch toll das zu spielen und ach ja überraschendes Ende

Minna von Barnhelm oder das Soldatenglück von Gotthold Ephraim Lessing:

Ja an der Sprache merkt man dass das Stück im Jahre 1767 geschrieben wurde.
Nach dem 7-jährigen Krieg erzählt das Stück von der Liebe des verwundeten und unehrenhaft entlassenen Majors von Tellheim zu seiner Minna von Barnhelm. Ünterstützt wird er hierbei von seinem früheren Weggefährten Wachtmeister Paul Werner (das war meine Rolle). Nach vielen Irrungen und Wirrungen kommen die beiden schlussendlich zusammen.

Fazit: Tolle Komödie über die Frage der Ehre und wenn man sich mal an die Sprache gewohnt hat, liest es sich klasse.

Biedermann und die Brandstifter von Max Frisch:

Im Hause des Biedermanns lassen sich 2 Brandstifter nieder und Biedermann tut nichts dagegen, obwohl die beiden keinen Hehl aus ihren Absichten machen … letztendlich kommt es zur Katastrophe …

Fazit: Absolut klasse Stück als Parabel auf die Zeit vor 1933 und danach … wir haben es damals etwas humoriger interpretiert und gespielt, war aber das Stück das mir so ziemlich am liebsten war zu spielen und ach ja der Doc war natürlich ein Brandstifter (Schmitz) :-)
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