Zuerst bewusst leben, bevor bewusst träumen?

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Anewex
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Zuerst bewusst leben, bevor bewusst träumen?

#1

Beitrag von Anewex »

Hi zusammen,

mich beschäftigt seit einiger Zeit die Frage, ob es Sinn macht, das Klarträumen zu erlernen, wenn man gleichzeitig noch völlig unbewusst (wach) lebt. Diese Frage hat mich auf eine kleine Gedankenreise befördert. Ihr seid herzlich eingeladen, mitzumachen.

Warum sind wir eigentlich so begeistert, wenn die Traumwelt dermaßen real aussieht? Die Wachwelt ist genauso real. Man könnte jetzt einwenden, es ist toll, weil alles ohne Umweltreize passiert. Es ist also im Prinzip unsere Denkweise, die uns daran hindert, im Wachleben ebenso fasziniert zu sein. Wäre das nicht toll, die gleiche Freude im Wachleben zu erfahren, die wir im Traum empfinden?

Ich persönlich halte das für noch wichtiger als das Klarträumen selbst. Betrifft es doch unser GANZES Leben, und nicht nur die Nacht. Allerdings weiß ich noch nicht so recht, wie ich solch eine Euphorie im Wachleben bewerkstelligen könnte. Ich habe seit letztem Sonntag wieder mit dem Master-Key-System begonnen. Dieses zielt in exakt die gleiche Richtung ab, allerdings nur bis "Kontrolle" über das eigene Leben, was bewirkt, dass sich jeder seine Wunschrealität schaffen kann (Diskussion, ob dies nun möglich ist oder nicht bitte gesondert in anderem Thread!). Eckhart Tolle allerdings erzählt in seinem Buch "Jetzt!" von genau diesem Phänomen. Er lebte mehrere Monate als Bettler auf einer Parkbank in "einem Zustand unbändiger Freude und Friedens". :shock:

So ungefähr sollte das Leben eines jeden Menschens aussehen, wenn ihr mich fragt. Nich auf einer Parkbank… sondern von einem permanenten Glücksgefühl begleitet. In Frieden mit sich und der Welt…

Im Zusammenhang mit dem Klarträumen: Wir alle WOLLEN ja erst Klarträumen, weil es uns solche Gefühle ermöglicht, weil es einem Erfahrungen beschert, die sich extrem gut anfühlen. An dieser Stelle frage ich mich nun, ob eben diese Faszination nicht einfacher zuerst in der Wachwelt erlangt werden sollte und könnte?!

Dieser Zustand ist ja auch durchweg nicht unbekannt. Jeder Verliebte hat vermutlich schon so ähnliche (Glücks-)Gefühle für mehr oder weniger lange Zeit gehegt. Es ist also definitv erreichbar. Biologisch gesehen sind es einfach nur Hormone. Hormone sind allerdings primär die Wirkung vom Denken und der allgemeinen Geisteshaltung. Man müsste also bei der eigenen Denkweise anfangen. Und das ist jetzt keine Neuigkeit für mich.

Jetzt sind wir also schon so weit, dass wir herausfinden müssen, WAS die richtige Denkweise ist und WIE sie erlangt werden kann. Auf jeden Fall bedeutet es, die Routineprogramme zu durchbrechen. Das ist jedoch nicht immer so leicht, wie es sich anhört. Und das zeigt uns immer noch nicht, wie genau wir jetzt an den gewünschten Punkt des "permanenten Glücks" gelangen. Außerdem existieren da noch ein paar Nebenfragen, die damit zusammenhängen und Bedeutung tragen.

Ich weiß selbst nicht, inwieweit ich diese Gedankengänge in Zukunft fortsetzen werde. Ich hoffe, es bleibt nicht hierbei. Deshalb ist es wichtig, dass ihr eure Gedanken dazu beitragt, wenn ihr welch habt. Es ist eine Sache, die sich lohnt genauer zu betrachten. Der Gewinn ist möglicherweise, das Leben genießen zu könne, wo andere nichts fühlen oder sogar verzweifeln.
maRC
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Zuerst bewusst leben, bevor bewusst träumen?

#2

Beitrag von maRC »

Hey Anewex,

ich glaube das enorme "Glücksgefühl" kommt nicht alleine durch die so reale Traumwelt, sondern auch dadurch das man etwas geschafft hat was übung und disziplin benötigt. Etwas was nicht jeder kann. Es gibt ja schon ein Gefühle Thread , indem schreibt DreamState das bei ihm das Glücksgefühl abgenommen hat. Aus meiner Sicht weil er dieses Erfolgserlebnis ein wenig abgelegt hat, wahrscheinlich dadurch das er jetzt regelmäßig KTs hat. Beobachtet man einen Klarträumer am Anfang seiner "KT-Karriere" wird an merken das er total abdreht , war bei mir nicht anders ^^ . Aber wer 1000+ KTs hat und jede Nacht 2-3 , der sieht das schon mehr als selbstverständlich an.

Im Wl ist das sicher auch möglich, bring etwas zu stande was nicht jeder gleich schafft. Etwas was nicht einfach ist und schon fühlst du dich in etwa genauso. Weil du einfach stolz auf dich selbst und deine Arbeit bist ;).
Anewex
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Zuerst bewusst leben, bevor bewusst träumen?

#3

Beitrag von Anewex »

ich glaube das enorme "Glücksgefühl" kommt nicht alleine durch die so reale Traumwelt, sondern auch dadurch das man etwas geschafft hat was übung und disziplin benötigt
Ja, das sehe ich auch so.
maRC hat geschrieben:Im Wl ist das sicher auch möglich, bring etwas zu stande was nicht jeder gleich schafft. Etwas was nicht einfach ist und schon fühlst du dich in etwa genauso. Weil du einfach stolz auf dich selbst und deine Arbeit bist ;).
Das ist dann jedoch das Ego, welches sich freut, das hat aber nichts mit anhaltenden Glücksgefühlen zu tun. Eckhart Tolle beschreibt ganz gut, wie sich das Ego in uns ausgebreitet hat; so wie ein Parasit, könnte man sagen. Es ist nichts schlechtes dran, sich gut zu fühlen, wenn man etwas vollbracht hat! Im Gegenteil. Aber es ist eben nur temporär und nicht permanent, wie es sich jeder wünscht.

Naja, ist ein interessantes aber auch verzwicktes Thema. Fast so gemein wie die Frage, ob man sich auf sein Bauchgefühl verlassen kann.
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#4

Beitrag von DreamState »

Anewex hat geschrieben: Im Zusammenhang mit dem Klarträumen: Wir alle WOLLEN ja erst Klarträumen, weil es uns solche Gefühle ermöglicht, weil es einem Erfahrungen beschert, die sich extrem gut anfühlen.
Es sind halt im Klartraum auch Dinge möglich, die man im Wachleben nicht erleben kann, das macht auch einen großen Teil aus, warum man Klarträumen will. Du hast aber recht, Dinge die man auch so im Wachleben erleben kann, sollte man auch im Wachleben auskosten :) da kann man nicht falsch erwachen :D
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#5

Beitrag von Samsa »

Eine interessante Frage, die ich mir auch auch schon gestellt habe. Ein bewusstes Wachleben, erleichtert den Einstieg in Klarträume (MILD/DILD?) mit Sicherheit, aber bzgl. der Sache mit dem Glücksgefühl würde ich dir nicht zwangsläufig zustimmen.
Ich weiß ja nicht, wie das bei dir/euch aussieht, aber ich für meinen Teil, mag die Klarträume, weil man dort Dinge machen kann, die hier unmöglich sind - aus welchen Gründen auch immer.
Natürlich verspüre ich ein unglaubliches Gefühl der Euphorie, wenn ich klar werde, das liegt aber vermutlich - wie maRC bereits erwähnte - eher an der Tatsache, dass ich es geschafft habe, meine Leistungen nicht umsonst waren und ich etwas bewerkstelligt habe, das einem doch recht kleinen Teil der Gesellschaft vorbehalten ist. (Nein, ich hege keine elitären Gedanken :D)
Dass die Menschen generell viel zu "unbewusst" leben und die Dinge, die sie haben nicht zu schätzen wissen, weiß man ja. Dieses Problem beschränkt sich allerdings nicht nur auf die Oneironauten, sondern zieht sich durch die gesamte Gesellschaft.

lG
Samsa
lucidity
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Zuerst bewusst leben, bevor bewusst träumen?

#6

Beitrag von lucidity »

Sehr interessante Fragestellung, Anewex!
Wie die anderen bereits sagte, ist die Euphorie der Klarträume auch durch die grenzenlosen Möglichkeiten und natürlich auch durch den Exklusivitätsfaktor bedingt. Das sind aber letztendlich nicht alle Faktoren, wie du bereits geschrieben hast, ist alleine die Komplexität und Realitätstreue in KTs sehr beeindruckend und lässt einen staunen.

Das könnte Katalysator für ein bewussteres Wachleben, ein wacheres Bewusstsein sein. Für mich ist es das, ich bewundere, seitdem ich Klarträume entdeckt habe, die Natur intensiver, mache lange Spaziergänge, bei denen ich über meine Umgebung staune und und und.

Das hilft den Klarträumen und dem Wachleben, zwei Fliegen mit einer Klatsche.
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