Bin gerade saumüde und halb im Koma aber habe mich angeregt durch etliche Diskussionen im Forum zu diesem Thema hinreißen lassen.
Ich glaube, viele Menschen verwechseln Angst und Furcht und oft werden diese Worte durcheinander gebracht. Laut Wiki (das gebe ich gerade aus dem Gedächtnis wieder) ist Angst etwas, das man nicht näher bezeichnen kann, ein irrationales Empfinden, ohne das eine Bedrohung droht. Furcht ist eine rationale Empfindung, wenn einem beispielsweise ein Bär gegenübersteht und einen auffressen will...
Wenn ich also davon ausgehe, dass Angst etwas Irrationales, ich nenne es mal, etwas Dummes ist, ist es kontraproduktiv und es sollte wünschenswert sein so einen Schrott abzuschaffen, weil es einfach Müll ist. Nebenbei möchte ich erwähnen, dass ich Intuition nicht mit Angst gleichsetze. Oft haben die Menschen allerdings eine unbegründete Angst, selbst wenn sie sich erklären können weshalb diese Angst da ist. Durch die Begründung der Angst wird die Angst jedoch nicht wahr.
Wie steht ihr dazu?
Ich bin der Ansicht, ein Mensch, der sich über sich und der Situation im Klaren ist, hat keinen Grund Angst zu haben. Angst ist ein unnützes Gefühl, das einer Behinderung gleichkommt aber weder für Klarheit noch für Sicherheit sorgt. Anders verhält es sich natürlich mit der Furcht und der Intuition.
Angst vs. Furcht
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Angst vs. Furcht
Kirschbaum hat geschrieben:Bin gerade saumüde und halb im Koma
Angst ist ein Lebensnotweniger Impuls. Wenn es die Angst nicht gebe oder wenn wir Menschen keinerlei Angst verspühren, dann wären viel schneller tot als uns lieb ist. Die Evolution hat diesen Implus nicht umsonst in die Genetik eingepflanzt xD. Angst ist also extrem wichtig, da sie uns beschützt und warnt.
Ja, man tut sowas natürlich auch öfters unbegründet und vermutlich auch unbewusst im Alltag, aber ich denke, solange keine Dauerangst entsteht, dann ist meist alles gut .Kirschbaum hat geschrieben:Oft haben die Menschen allerdings eine unbegründete Angst, selbst wenn sie sich erklären können weshalb diese Angst da ist. Durch die Begründung der Angst wird die Angst jedoch nicht wahr.
Allerdings gibt es auch psychische Krankheiten, die das vegetative Nervensystem extrem sensibel machen und man bekommt evtl. gehäuft Panikattacken (ich kannte da jemanden). Hier warnt dich dein Gehirn überflüssigerweise vor Situation die überhaupt nicht gefährlich sind und man bekommt diverse Panikreaktionen, wie zum Beispiel Schweißausprüche, Übelkeit, Hitzewellen, Herrasen, hoher Blutdruck. Die Symptome können dann zum Beispiel die Angst noch weiter steigern, was meist zur Verstärkung der Symptomatik führt. Ein Teufelskreis. Auch malt sich der Betroffene oft die Illusion aus, dass dieser organisch nicht Gesund sei und irgendwelche schlimme Krankheiten intus hat, was die Angst wieder in die Höhe treibt. Die Dauer von Panikattacken variert. Generell dauert sowas vielleicht nur einige Minuten, es kann aber mal 1 Stunde oder länger andauert und auch die Intensität ist verschieden. Soviel zu krankhaftem Angstverhalten.
Wie gesagt, Angst in evolutionstechnischer Sicht ist ein Schutz/Warn-mechanismus, der keineswegs unnütz ist, nur halt im Falle spezieller Krankheiten dieses natürlich überreagiert und öfters aus den Fugen gerät. Ich gebe dir aber im folgendem völlig Recht. Wenn man Achtsam ist und sich über die gegenwärtige Situation im Klaren ist, dann verschwindet meist auch die überflüssige Angst. Achtsamkeit, Meditation, Atemtechniken, Entspannungsübungen, Allgemeine Pausen senken oder eleminieren eine unbegründete Angst deutlich.Kirschbaum hat geschrieben:Ich bin der Ansicht, ein Mensch, der sich über sich und der Situation im Klaren ist, hat keinen Grund Angst zu haben. Angst ist ein unnützes Gefühl, das einer Behinderung gleichkommt aber weder für Klarheit noch für Sicherheit sorgt.
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Angst vs. Furcht
Ich glaube, Furcht kann uns beschützen und der Instinkt, eine gewisse Intuition und der Verstand warnen uns. Angst allein lässt Menschen irrational handeln oder lähmt sie komplett.
Mal zwei Beispiele:
1. Ich gehe nachts alleine in den Wald und habe Angst, jedes kleinste Geräusch lässt mich zusammenzucken. Die Bäume wirken wie große Ungeheuer und plötzlich schießen mir irgendwelche Filmfetzen in den Kopf, in denen jemand allein in den Wald geht und nie mehr zurückkehrt... Das Adrenalin fließt durch meinen Körper, ich bin panisch, gehetzt und versuche mit meinen Sinnen alles mir merkwürdig erscheinende wahrzunehmen... Ich höre einen Menschen näher kommen und weiß nicht ob ich weglaufen soll, mich ducken, erstarren und hoffen, dass er mich nicht sieht. Wieder denke ich an Nachrichten, die darüber berichtet haben, dass eine Leiche im Wald entdeckt worden ist und an Filme in denen ein Serienkiller sein Unwesen im Wald trieb...
2. Ich gehe nachts alleine in den Wald und bleibe innerlich ruhig. Mir entgehen die Geräusche, die ich nicht zuordnen kann nicht und ich versuche mich auf ein Geräusch zu konzentrieren und herauszufinden was die Quelle dessen ist. Da ich im Dunkeln wesentlich schlechter sehen kann, mache ich meine Schritte mit Bedacht. Ab und zu bleibe ich stehen, lausche oder denke über verschiedene Dinge nach... Ich höre einen Menschen näher kommen und versuche herauszufinden aus welcher Richtung die Schritte kommen und ob sich an der Gangart der Person etwas ändert. Weglaufen würde meine Anwesenheit verraten und sofern ich mir nicht sicher bin ob der Mensch mich wahrgenommen hat, bleibe ich an Ort und Stelle...
Was ich damit sagen möchte ist, dass ich im ersten Fall geistig umnebelt bin und dadurch in einer größeren Gefahr schwebe als im zweiten Beispiel, weil im zweiten Fall mein Verstand aktiv arbeitet und ich auf einen potenziellen Angreifer rational reagieren kann. Wenn man auf jedes kleine Geräusch ängstlich reagiert, kann man leicht andere Dinge übersehen oder überhören, die eventuell von größerer Bedeutung sind.
Angsterkrankungen klammere ich hierbei komplett aus, weil das wieder ein Thema für sich wäre und ich allgemeine Ängste, die viele Menschen haben meine.
Genau, Achtsamkeit ist sehr wichtig, wie du schon sagst. Furcht vor einer konkreten Gefahr ist auch gut, weil sie uns davon abhält am Ohr eines schlafenden Bären zu zupfen, mit geschlossenen Augen 100 Meter bei 200 km/h Motorrad zu fahren... Angst bleibt für mich aber dennoch etwas, das ich bei mir auf einem Level von 0 haben möchte, weil sich mir der Sinn dessen noch immer nicht erschließt.
Mal zwei Beispiele:
1. Ich gehe nachts alleine in den Wald und habe Angst, jedes kleinste Geräusch lässt mich zusammenzucken. Die Bäume wirken wie große Ungeheuer und plötzlich schießen mir irgendwelche Filmfetzen in den Kopf, in denen jemand allein in den Wald geht und nie mehr zurückkehrt... Das Adrenalin fließt durch meinen Körper, ich bin panisch, gehetzt und versuche mit meinen Sinnen alles mir merkwürdig erscheinende wahrzunehmen... Ich höre einen Menschen näher kommen und weiß nicht ob ich weglaufen soll, mich ducken, erstarren und hoffen, dass er mich nicht sieht. Wieder denke ich an Nachrichten, die darüber berichtet haben, dass eine Leiche im Wald entdeckt worden ist und an Filme in denen ein Serienkiller sein Unwesen im Wald trieb...
2. Ich gehe nachts alleine in den Wald und bleibe innerlich ruhig. Mir entgehen die Geräusche, die ich nicht zuordnen kann nicht und ich versuche mich auf ein Geräusch zu konzentrieren und herauszufinden was die Quelle dessen ist. Da ich im Dunkeln wesentlich schlechter sehen kann, mache ich meine Schritte mit Bedacht. Ab und zu bleibe ich stehen, lausche oder denke über verschiedene Dinge nach... Ich höre einen Menschen näher kommen und versuche herauszufinden aus welcher Richtung die Schritte kommen und ob sich an der Gangart der Person etwas ändert. Weglaufen würde meine Anwesenheit verraten und sofern ich mir nicht sicher bin ob der Mensch mich wahrgenommen hat, bleibe ich an Ort und Stelle...
Was ich damit sagen möchte ist, dass ich im ersten Fall geistig umnebelt bin und dadurch in einer größeren Gefahr schwebe als im zweiten Beispiel, weil im zweiten Fall mein Verstand aktiv arbeitet und ich auf einen potenziellen Angreifer rational reagieren kann. Wenn man auf jedes kleine Geräusch ängstlich reagiert, kann man leicht andere Dinge übersehen oder überhören, die eventuell von größerer Bedeutung sind.
Angsterkrankungen klammere ich hierbei komplett aus, weil das wieder ein Thema für sich wäre und ich allgemeine Ängste, die viele Menschen haben meine.
Genau, Achtsamkeit ist sehr wichtig, wie du schon sagst. Furcht vor einer konkreten Gefahr ist auch gut, weil sie uns davon abhält am Ohr eines schlafenden Bären zu zupfen, mit geschlossenen Augen 100 Meter bei 200 km/h Motorrad zu fahren... Angst bleibt für mich aber dennoch etwas, das ich bei mir auf einem Level von 0 haben möchte, weil sich mir der Sinn dessen noch immer nicht erschließt.
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Angst vs. Furcht
Sehe ich genauso.
Furcht ist das Verständnis, dass etwas gefährlich ist und aus Angst folgt unbedachte Handlung.
Da ich Traumyoga praktiziere, ziele ich eh darauf hin meine mich kontrollierenden Emotionen wie Angst abzuschalten, da Angst im Gegensatz zu Furcht sinnlos ist.
Angst ist ja ein großer Faktor im Traum, warum man nicht klar wird..
Furcht ist das Verständnis, dass etwas gefährlich ist und aus Angst folgt unbedachte Handlung.
Da ich Traumyoga praktiziere, ziele ich eh darauf hin meine mich kontrollierenden Emotionen wie Angst abzuschalten, da Angst im Gegensatz zu Furcht sinnlos ist.
Angst ist ja ein großer Faktor im Traum, warum man nicht klar wird..